Doppelmoral

Vor Gericht steht ein Mann.
„Lebenslang“ lautet sein Urteil.
Sein Foto erscheint in jeder Zeitung.
Die Augen verpixelt. Seine Lippen schmal und verbissen und sein Gesicht ohne einen Ausdruck von Reue.
Die Geschichte vom Mord wird mit jedem grauenhaften Detail beschrieben. Er hat die Tat lange geplant. Er war dem Opfer auf der Lauer, und sah nur noch das Geld, das er so unbedingt wollte und irgendwann schlug er zu. Von Menschen zu Monster.
Nein, er hat keine Gnade verdient. Wer so eine Tat verübt, gehört für immer hinter Gitter.

Die Gerechtigkeit hat gewonnen.

Ein Ex-Politiker. Ein alter Mann. Liebevoll umarmt von Michelle Obama. Ein Künstler.
Mit dem Pinsel in der Hand geht sein Foto um die Welt.
Bush Junior hat seine künstlerische Ader entdeckt und wird von den Medien gefeiert.
So sympathisch ist er geworden, weil er, im Vergleich zum Expräsidenten Trump, doch ein sehr “vernünftiger” Präsident war.
Was die Medien nicht unter dem Bild schreiben:
Seine Taten waren geplant und äußerst brutal. Die Gründe für den Krieg wurden gefälscht. Die Zahl seiner Mordopfer liegt weltweit bei mindestens einer Million Menschen und steigt täglich. Unter den Opfern waren Neugeborene, Babys, Kinder, Schwangere, Jugendliche, Mütter und sogar die Natur.
Wofür? Macht, Öl und das Geld der Waffenindustrie.
Reue zeigt er bis heute keine und vor Gericht wird sich Bush auch nie verantworten müssen.

Gerechtigkeit ist doch eine Lüge.